1844-03-03 - Johann Schlechter, hintergebner Wirt und Schützenhauptmann
ID 1000198
Piwigo ID 1645042774
Titel Johann Schlechter, hintergebner Wirt und Schützenhauptmann
Datum 1844-03-03
LFNR 11361
Inhalt Johann Schlechter wurde am 13. April 1777 beim Lanzen in Going geboren. (Nicht unmittelbar mit der Wirtsfamilie beim Stangl verwandt). Schon in jungen Jahren rückte er mit den Wintersteller Schützen und der Schützenkompagnie des Hauptmanns Josef Schlechter zur Landesverteidigung ins Außerfern und nach Südtirol aus. Beim Überfall der bayrischen Truppen auf die Tiroler Landesverteidiger 1805 am Paß Strub zeichnete er sich besonders aus, als er nachts Pulverfässer und Blei aus dem besetzten Unken herausholte und so zu den siegreichen Abwehrkämpfen beitrug. Im Jahre 1808 kaufte Johann Schlechter das Wirtsanwesen in Ellmau. Die zweite Schützenkompagnie des Söllands, die sich vornehmlich aus Ellmauern zusammensetzte, wählte Johann Schlechter 1809 zum Hauptmann. Zusammen mit Rainers Schützenkompagnie stand er nun mit seiner Compagnie mehrmals bei der Blokade von Kufstein am Locherer, auf der Hochwacht oder Sparchen. Im September 1809 beteiligte sich Schlechter mit seiner Mannschaft an Gefechten am Paß Strub, Lofer und Mellek. Nach Abschluß des Wiener Friedens am 14. Oktober 1809 beteiligte sich Johann Schlechter nicht mehr am Aufstande. Nun widmete er sich der Hebung seiner Wirtschaft, die während seiner Abwesenheit durch Plünderung arg gelitten hatte. 1811 heiratete er die Wirtstochter Maria Oberhauser aus Jochberg. Mißjahre, unglückliche Spekulationen im Eisenhandel und persönliche Fehlern führten zum Konkurs seines Anwesens. Für seine Landesverteidigungsverdienste erhielt er eine Pension von 180 fl. auf Lebenzeit zugesprochen. Am 3. März 1844 verstarb Johann Schlechter nach langer Krankheit in St. Johann.
Archive [ZCH]
Sachgebiete [Bevölkerung, Lebensbilder]
Quellen Mayer, HG.Das Sölland S.352 ff.