Chronik Ellmau

ID	1000186
Piwigo ID	1645041874
Titel	Ellmauer Chronik 1817
Datum	1817-00-00
LFNR	06962
Inhalt	" Durch 3 Monate Februar, März und April hatten wir die meisten Tage Schnee und das gewaltig viel... unser Kirchhof ward so von Schnee angefüllt, daß nur 2 von den Todtenkreuzen mit ihren Spitzen hervorsahen... Am hlgn. Kreuztage, 3. Mai, gingen wir... mit dem Kreuze nach Going , wir sahen wenig vom Zaun, zu beiden Seiten stand ein hoher Wall von Schnee. Das Elend der Armen war groß. Der Roggen kostete das Star 8 fl. 30 kr., der Weizen 11 - 12 fl., der Haber 3 fl. 30 kr. - 4 fl.; für den Zentner Heu wollten einige 5 fl. haben. Für das Vieh hatte mancher Bauer kein Futter, er mußte in den Wald gehen, etwas herbeizuschaffen, um die Tiere vom Hungertode zu retten... Arme Leute gab es ohne Zahl. Am letzten April fing es an, gut Wetter zu werden... das Frühjahr war sehr gut mit warmen Regen untermischt... der Sommer konnte gar nicht besser sein. ... im ganzen war dieses ein gutes Jahr... der Preis des Getreides fiel stark... Der Wein war auch teuer, die Yrn 40 fl. samt dem Fuhrlohn... das Fleisch stund nicht minder hoch, eine Kuh von mittlerer Größe 60 - 70 fl., eine junge schöne 90 und 100 fl., auch darüber. Das Stehlen, wie man sich leicht einbilden kann, vermehrte sich: den Erdäpfeln auf den Äckern setzte man stark zu, es mußten Männer aufgestellt werden, die Tag und Nacht hüteten... Zu verwundern ist es gewesen, daß keine Krankheiten herrschten."
Archive	[ZCH]
Sachgebiete	[Pfarre, Chronik]
Quellen	Mayer, HK.Das Sölland, S.381

ID

1000186

Piwigo ID

1645041874

Titel

Ellmauer Chronik 1817

Datum

1817-00-00

LFNR

06962

Inhalt

" Durch 3 Monate Februar, März und April hatten wir die meisten Tage Schnee und das gewaltig viel... unser Kirchhof ward so von Schnee angefüllt, daß nur 2 von den Todtenkreuzen mit ihren Spitzen hervorsahen... Am hlgn. Kreuztage, 3. Mai, gingen wir... mit dem Kreuze nach Going , wir sahen wenig vom Zaun, zu beiden Seiten stand ein hoher Wall von Schnee. Das Elend der Armen war groß. Der Roggen kostete das Star 8 fl. 30 kr., der Weizen 11 - 12 fl., der Haber 3 fl. 30 kr. - 4 fl.; für den Zentner Heu wollten einige 5 fl. haben. Für das Vieh hatte mancher Bauer kein Futter, er mußte in den Wald gehen, etwas herbeizuschaffen, um die Tiere vom Hungertode zu retten... Arme Leute gab es ohne Zahl. Am letzten April fing es an, gut Wetter zu werden... das Frühjahr war sehr gut mit warmen Regen untermischt... der Sommer konnte gar nicht besser sein. ... im ganzen war dieses ein gutes Jahr... der Preis des Getreides fiel stark... Der Wein war auch teuer, die Yrn 40 fl. samt dem Fuhrlohn... das Fleisch stund nicht minder hoch, eine Kuh von mittlerer Größe 60 - 70 fl., eine junge schöne 90 und 100 fl., auch darüber. Das Stehlen, wie man sich leicht einbilden kann, vermehrte sich: den Erdäpfeln auf den Äckern setzte man stark zu, es mußten Männer aufgestellt werden, die Tag und Nacht hüteten... Zu verwundern ist es gewesen, daß keine Krankheiten herrschten."