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1884 - 1979 Bruno Sander, ein gebürtiger Innsbrucker, studierte an der Universität Innsbruck Naturwissenschaften, vornehmlich Mineralogie und Geologie, und promovierte hier 1907 auf Grund einer von der Universität preisgekrönten Neubearbeitung des Brixner Granits. Nach seiner Promotion ging Sander zunächst an die Technische Hochschule nach Wien, kehrte aber bald wieder nach Innsbruck zurück, wo er sich 1912 an der Universität für das Fachgebiet Geologie habilitierte.1913 ging er noch einmal nach Wien, wo er als Assistent an der Geologischen Reichsanstalt arbeitete. Im Zuge seiner Begehung zur Kartierung der Gebiete "Meran" und "Brixen" entdeckte er das bedeutende Magnesitvorkommen in Tux/Lanersbach. Seine wissenschaftliche Tätigkeit wurde aber durch den 1. Weltkrieg unterbrochen.Nach dem Krieg kehrte Sander wieder an die Geologische Reichsanstalt zurück. In dieser Zeit erwarb er mit seiner Schwester das Wegmachergütl in Ellmau als Feriendomiziel. 1922 erfolgte dann seine Ernennung zum ordentlichen Universitätsprofessor für Mineralogie und Petrographie und zum Vorstand des Innsbrucker Mineralogisch-Petrographischen Institutes, wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1955 wirkte. Er war mit Elisabeth Holzknecht verheiratet und hatte eine Tochter. Von seinen weit über hundert Veröffentlichungen stellt das zweibändige Werk Sanders "Einführung in die Gefügekunde der geologischen Körper" die Krönung des Sanders''schen Lebenswerkes dar und brachte ihm zahlreiche Ehrungen und Würdigungen ein. Sander führte ein zweites, paralleles Leben als Dichter Anton Santer, der dem Wissenschafter wahrscheinlich an Bedeutung nicht nachsteht, aber mehr im Verborgenen wirkte.Anton Santers Gedichte sind nicht leicht zuänglich, sie erfordern Mitdenken und Anstrengung vom Leser.Mit Ludwig von Ficker verband ihn eine persönliche Freundschaft. Obwohl es in den späten Jahren still um ihn wurde, hat er sowohl wissenschaftlich als dichterisch bis in hohe Alter weitergearbeitet. Er starb 95jährig und wurde auf dem Innsbrucker Westfriedhof begraben.

Pfaundler, Tirol Lexikon, S.352f


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